Wenn Rot-Weiß Oberhausen am 27. März beim 16. NRW-Traditionsmasters antritt, gehören die Kleeblätter erneut zum Favoritenkreis. Auch wegen so verrückter Typen wie Mike Terranova.
2018 und 2019 gewannen die Oberhausener das Turnier und würden das Kunststück in diesem Jahr gerne wiederholen. Dabei denkt das Team insbesondere noch gerne an den Titel vor vier Jahren zurück. Damals wollte sich RWO-Kultspieler Mike Terranova einmal eine Auszeit nehmen.
Erst zum Halbfinale gegen den 1. FC Nürnberg tauchte der Trainer der RWO-Regionalligamannschaft in der Westenergie Sporthalle auf – eigentlich nur, um seine Mannschaftskollegen von der Bande aus zu unterstützen. Fußballschuhe hatte er keine dabei, dafür gönnte er sich ein Pils und eine Bratwurst. Weil sich der bis dahin beste Spieler der Oberhausener Benjamin Schüssler verletzt hatte, beknieten ihn die Mannschaftskollegen, einzuspringen. „Terra“ hatte noch die Bratwurst und das Bier in der Hand, schluckte beides hastig herunter und sprang in die viel zu kleinen Treter des verletzten Kollegen.
Infos zur Veranstaltung
Spielort: Westenergie Sporthalle Mülheim
Datum: Sonntag, 27. März. Einlass ab 11 Uhr, Beginn um 12 Uhr
Teilnehmer: Rot-Weiss Essen (Titelverteidiger), VfL Bochum, Schalke 04, MSV Duisburg, Rot-Weiß Oberhausen, SG Wattenscheid, Fortuna Düsseldorf, Mülheimer All Stars
Infos zu Preisen, Vorverkauf, Hygieneregeln: www.nrw-masters.de
Kaltstart. Was dann folgte, war unbeschreiblich. Terranova wurde im Halbfinale gegen den Titelverteidiger 1. FC Nürnberg dreimal eingewechselt – und schoss dabei drei Tore. „Ich stand vielleicht insgesamt 180 Sekunden auf dem Platz“, erinnert er sich. Oberhausen gewann – und entschied auch das Endspiel, angeführt von ihrem Leader Terranova gegen die Traditionself des FC Schalke 04 mit 2:0 für sich. Bei Terranova qualmten anschließend die Socken: „Ich hatte dicke Zehen und meine Plattfüße taten höllisch weh“, verrät der 45-Jährige vier Jahre später. „Aber das anschließende Gruppenfoto mit dem Siegerpokal in der Hand war alle Schmerzen wert."
Sein Lieblingsgegner ist aber ein anderer. „Die besten Spiele sind immer die gegen Rot-Weiss Essen“, freut sich Terranova auf vielleicht erneut packende Duelle mit dem ewigen Rivalen. „Da geht es immer richtig zur Sache und auch von außen ist die Stimmung immer überragend.“ In diesen Spielen gehe es immer auch ein bisschen um die Vormachtstellung: „Da will man einfach nur gewinnen und wird wieder zum Kind. Da heißt es nur: Die oder wir“, sagt Terranova. Und verrät: „Siege gegen RWE sind die schönsten. Da möchte man einfach dabei sein.“ Egal – ob mit dem Pils und der Bratwurst in der Hand auf der Tribüne oder auf dem Platz.